Kategorien

Archiv


17. November 2007

Ostrava 2007

von  Yves

Im Vergleich mit anderen Jahren in der jüngeren Vergangenheit verlief die Abreise in Richtung Prag total kinderleicht. Praktische alle wissen nun, dass die S7 nicht zum Flughafen fährt, die S16 aber schon.

Nichts desto trotz hat alles Gepäck seinen Weg ins Flugzeug gefunden. In Prag blieb uns genug Zeit die getrockneten Kehlen mit dem Saft der Säfte zu benetzen. Einmal mehr wurde festgestellt, dass das tschechische Bier einfach „Weltklasse“ ist. Obwohl gewiefte Kenner auch da noch Unterschiede machen (solange es die Geschmacksknospen zulassen). Das Gros konnte leider nicht abwarten und bestellte auf eigene Rechnung während eine Handvoll besonnener Zeitgenossen sich dem Captain anschlossen und somit in den Genuss des durch Pauken und Trompeten angekündigten Captainsbier kamen. Trotzdem fanden alle den Weg in die Propellermaschine von Prag nach Ostrava. Hier steigt man hinten ein und aus, was auch der Grund dafür ist, dass die Businesklasse am Ende der Maschine ist. Nach einer butterweichen Landung fanden wir den Weg zum Gepäckband, ergriffen unsere Taschen und warteten auf den „Superbus“ (gratis etc.) in die Stadtmitte. Herr Stern wurde dies zu bunt und kurzerhand organisierte er die herumstehenden, irgendwie nicht so arbeitswilligen, Taxifahrer. Kaum im Hotel wurden die Zimmer bezogen. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht bewusst was die Auswirkungen der Baustellen rund um das Hotel sein werden. Kaum waren die Zimmer bezogen ging es ins Restaurant zum obligatorischen Willkommenschnitzel und einheimischen Bier. Danach konnte sich jeder auf seine Weise für den Abend vorbereiten. Nach den „Znacht“ suchten wir die berühmte Stodolni-Strasse auf. 500 Meter lang und ca. 30 Bars, Pubs, Discos etc. Eigentlich alle Ausgangsmöglichkeiten auf einen kleinen Punkt konzentriert. Nach einigen „Erkundungsdrinks“ waren die Favoriten bestimmt und der Abend konnte in ruhigen Bahnen weiterverlaufen. Alle haben dann auch früher oder später den Weg ins Hotel gefunden. Der Andrang beim Frühstück hat sich dafür in Grenzen gehalten.

Frohen Mutes erwarteten wir die Ankunft von unserem Duracellspieler Joko. Doch dann die Schreckensbotschaft, die Stöcke haben den Weg nach Ostrava gefunden, nicht aber seine Ausrüstung…. In der Eishalle wurde dann kurzerhand eine neue Ausrüstung, gesponsert von der CSA, zusammengekauft und Joko flitzte wie immer übers Eis. Valerio sollte die Ehre zukommen den Gegner zu begrüssen und ein kleines Geschenk zu überreichen. Im Vergleich zu den am Vorabend getätigten Aussagen war er diesem Druck nicht gewachsen. Als dann alle Bereit waren, konnte das Spiel beginnen. Der Gegner entpuppte sich nicht als unschlagbar und nach 60 Minuten war der erste Sieg errungen. Die unermüdlich kämpfende 2. Linie um Center Felix und beiden Flügel Valerio und Yves waren für eine Vielzahl der Tore verantwortlich. Auch der, bis anhin torlose Rookie Yves konnte ein Tor beisteuern. Doch der Captain und Center drehte gegen Ende total auf, mobilisierte die letzten Kraftreserven und schoss 3 Tore. Dank den weiteren Treffern von Oli, dem virtuosen Verteidiger sowie Joko dem Marathonmann wurde das Spiel verdientermassen mit 7 zu 4 gewonnen. Beflügelt ging es mit dem Taxi zurück ins Hotel und danach gleich zum etwas enttäuschenden Dinner. Die Siegesfeier wurde dann in der Strasse der Strassen bis in die frühen Morgenstunden fortgesetzt. Dabei soll es zu der einen oder anderen lustigen Szene gekommen sein. Die Kontaktaufnahme mit der örtlich ansässigen Zivilbevölkerung geschah auf verschiedene Art und Weise und auch mit unterschiedlichem Erfolg. Es zeigte sich, dass ein gewisser Charme weiterhelfen kann als tänzerische Bewegungen. Doch wer will sich schon von solchen Details aufhalten lassen?

Am Samstag gingen dann kleinere Gruppen Ihrem individuellen Nachmittagsprogramm nach. Doch um 17.00 waren dann alle bereit und vom Sieg beflügelt den zweiten Gegner an die Wand zu spielen. Doch schon beim Einlaufen ahnten wir, dass es nicht einfach werden würde. Nach einem schnellen zwei Tore Rückstand schien sich das Spiel etwas auszugleichen. Der Gegner schaltete diverse Gänge zurück und Valerio konnte eine „Druckphase“ erfolgreich abschliessen. Da begann der Gegner sein Können aufblitzen zu lassen und tänzelte immer öfters durch unsere Linien. Einzig Nägeli the Wall hielt uns mit mirakulösen Paraden im Spiel respektive ersparte uns eine Niederlage im zweistelligen Bereich. Einem unserer tschechischen Söldner gelang sogar noch ein zweiter Treffer doch das Verdikt mit einer 2 zu 8 Niederlage war klar. In der Kabine erfuhren wir dann, dass unser Gegner keine Hobbymannschaft sondern eine Mannschaft aus der Bezirksliga war und da kam dann die Freude auf, dass wir (also Nägeli) „nur“ 8 Tore kassiert haben. Um dies zu feiern suchten wir das beste spanische Restaurant in Ostrava auf und brachten den Koch zum schwitzen. Nach diesem vorzüglichen Mahl, besuchten wir die üblichen Lokale und blieben unserem Verhaltensmuster treu. Erst beim gemeinsamen Mittagessen kamen dann die einzelnen Geschichten ans Tageslicht. Erwähnenswert hier ist vielleicht das ein Mitglied unserer Supporter welches nicht namentlich genannt werden möchte eine Karriere als Tramführer in Ostrava ins Auge gefasst hat….  Bei Rückreiseantritt im internationalen Flughafen von Ostrava stellte sich nur noch die Frage wie der Mann ohne Originalausweis mitkommt. Das breite grinsen der Dame beim einchecken täuschte nicht und wir haben alle Ostrava verlassen und sind in Prag gelandet. Steini flog von hier direkt nach Mainhatten während sich der Rest zu einem Abschiedsbierchen versammelte. Erstaunlicherweise kam dann in Zürich auch das ganze Gepäck an und jeder trat seine Heimreise mit ein bisschen Wehmut und Vorfreude auf das nächste Jahr an.

Unser Dank geht auch dieses Jahr an den lieben Karel, der uns seine Heimatstadt etwas näher brachte und fest versprach im Juni 2008 die Fanmeile im Zürcher Seefeld zu besuchen und natürlich an Oli, der wie immer die Ruhe bewahrte und dafür besorgt war, dass auch gar nichts schief ging. Zu guter Letzt danken wir den tschechischen Behörden für die Kooperation und allen Sponsoren für die Jahr für Jahr erbrachten Leistungen.

Schreibe einen Kommentar

Bitte achte darauf, alle Felder mit einem Stern * auszufüllen.